NEUE KUNST IN ALTEN GÄRTEN

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Petra Förster
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Ophelias Familie

Am Eingang zum Obergut passieren wir die Werke von Petra Förster. Sie treiben auf dem grünen Wassergraben des Herrenhauses. Die Künstlerin hat porzellanweiße Figuren geschaffen, Männer und Frauen in mittlerem Alter, wie sie alltäglicher nicht sein könnten. Sie ruhen auf ebenso weißen Blütenblättern, und die Gewöhnlichkeit der realistisch ge formten Figuren steht in auffälligem Gegensatz zu ihrer außergewöhnlichen Positionierung.

Die Figuren wirken, als seien sie ermattet, vielleicht von der Liebe oder vom Leben ganz allgemein. Ruhen sie oder schlafen sie oder sind sie gar tot? Schwer zu sagen. Dass aber der Schlaf und der Tod Zwillinge sind, wissen wir durch Hamlets großen Dialog über Sein und Nichtsein.

Försters Installation sorgt, wenn man so will, für weitere Shakespeare-Reminiszenzen. Ophelias stiller Tod im Fluss, ihr Körper, der auf den Wellen treibt, in der Kunst oft dargestellt, kommt einem bei der Betrachtung des Werks in den Sinn. Oder die Nachbarschaft von Eros und Thanatos. In Shakespeares „Romeo und Julia” reimen sich Dutzende von Malen „lie” auf „die”, das Sterben und das Beieinander liegen. Gleichzeitig wird Petra Försters Installation von einer hintergründigen Ironie grundiert, die auch in anderen Werken dieser Schau aufblitzt. Zum Beispiel, wenn sie ihre Protagonisten auf ihren Blütenblättern zu Ornamenten organisiert, die an Esther Williams und Ihre Schwimm- und Wasserchoreographien erinnern. Da konterkariert die Künstlerin das Poetische ihrer Installation, wie zuvor schon durch Gewöhnlichkeit, durch den Gedanken an Hollywood.

(Michael Stoeber)


„Für Auguste”
Porzellan
2012




Vita

* 1964 in Wittingen, lebt und arbeitet in Braunschweig

1989–1994 Studium der Freien Kunst an der Hochschule
für Bildende Künste (HBK) Braunschweig
1990/91 Studium an der Ecole des Beaux Arts, Nimes,
Frankreich, seit 2011 Doktorantenstudium an der Hoch -
schule für Angewandte Kunst, Wien, seit 2004
Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof.
Azade Köker, Institut für Elementares Formen,
Fachbereich Architektur, TU Braunschweig

Stipendien
1994 Jahresstipendium des Braunschweigischen
Vereinigten Kloster-und Studienfonds
1995 Wohn- und Arbeitsstipendium der Gemeinde Stuhr
2001 Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen

Ausstellungen (Auswahl)
2011 Skulpturenmesse im Park, Düren 2010 Museum of
International Ceramic Art, Middelfart, Dänemark, Ich sehe
was was Du nicht siehst, Marktkirche Goslar, Mixed Media,
Keramikmuseum Westerwald, Licht und Schatten-Aus -
stellungsprojekt mit Studierenden der Architektur, Kaiser -
dom Königslutter 2009 Europäische Keramik, 09,Wester -
waldpreis, Keramikmuseum Höhr-Grenz hausen, Wieso, weshalb,
Warum, Forum für zeitge nössische Keramik Halle 2008
5. Internationale Keramik ausstellung in Gmunden (Österreich);
Realisten ein Projekt von Prof. Dr. Türr in Isernhagen
und Düsseldorf, (Mit K.-H. und Christa Bieder bick), Bs-visite
(33 Absolventen der HBK), Braun schweig 2007 Familien -
bande Kindermuseum Stiftung Lehmbruck Museum
Duisburg, 5. Internationale Keramikbiennale der Stadt
Kapfenberg (Österreich) 2006 Familienausflüge, Schloss
Nossen, Nossen, Albrechtsburg Meissen, Palais im Großen
Garten, Dresden, Keramik als Augentäuscher. Hetjens-
Museum Düsseldorf, Aus den Ateliers in Nieder sachsen.
Schloss Salder, Salzgitter-Salder, 2005 Geschichten. Haus der
Diakonie, Riddagshausen, Braunschweig, all about berlin 3.
White Box, München 2004 August der Starke. Galerie am
Alaunplatz, Dresden, Stillleben. Galerie Tammen und Busch,
Berlin, 5x5 Skulptur am Pfefferberg II. Galerie Tammen und
Busch, Berlin, Europäische Keramik ‘04, Westerwaldpreis.
Keramikmuseum Höhr 2003 Hermathena. Herzog-Anton-
Ulrich Museum, Braun schweig, Kleine Geschichten. Stadt -
galerie Brunsbüttel, Heimat. Museum Saarburg, Von zwei
Seiten. Kunstverein Wunstorf. (Mit Annamirl Weisshäupl)
2002 Darmstädter Sezession, Darmstadt, Große Kunstaus -
stellung. Haus der Kunst München, 22. concurs international
de ceramica. Museu de Ceramica de Làlcora, Spanien, Die
Umhüllende. Kunstverein Wuns torf. 2000–2001. Kreis -
museum Peine, Die zweite Haut. Galerie Schlieper. Neustadt -
gödens. (Mit Astrid Brandt) Im Innern und von aussen.
Kunstverein Gifhorn. Plastiken. Hypobank Essen. 2000 Das
Leben ist schön. Volksbank Neckarsulm. Kunst am Wasser.
Landkreis Gif horn, Untiefen. Kulturprogramm Expo am Meer,
Ems-Jade Kanal 1999 Europäische Keramik ‘99, Westerwald -
preis. Keramik museum Höhr, Grenz hausen, Lokalzeit, 1.
Biennale Nieder sachsens. Kunstverein Hannover, Fragen in
Kalksandstein-Antworten in Beige. Kloster Michaelstein,
Blankenburg, 1998 Plastiken. Kunstverein Wolfenbüttel,
Malerei und Plastik. Galerie Apex, Göttingen, Darmstädter
Sezession. Darmstadt, Skulpturen für Neu stadtgödens.
Galerie Schlieper, Neu stadtgödens, Schlaglicht. Kunstmu -
seum Wolfsburg 1995 Himmelsgucker. Botanischer Garten
Braunschweig. Zwischen Himmel und Erde. Künstlerstätte
Stuhr-Heiligenrode, Schlaglicht. Kunst museum Wolfsburg


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